Am letzten Wochenende startet ich mit Autorama Motorsport beim 24H Rennen im portugisischen Portimao.

Es war das erste grosse internationale Rennen nach dem Covid19 Lockdown und ich freute mich riesig, endlich wieder ins Cockpit zu steigen!

Das Team war perfekt vorbereitet und mit super Fahrern vor Ort. Ich teile mein Auto mit dem finischen Superstar Antti Buri (einer der besten TCR Piloten überhaupt), Kari–Pekka Laaksonen und Roberto Ferri (beides Gentlemen–Driver)

 

Die Training liefen sehr gut und ich konnte fast die gleichen Zeiten fahren wie Profi Buri. Im Quali lies zuerst das Team Antti Buri ans Lenkrad, welcher eine sehr gut Zeit fuhr. Dann durfte ich auch noch ran, und war nur 0,03 sec. langsamer!  Leider hatte ich in der letzten Kurve einen kleinen Schnitzer drinn, welcher mich sicher 0,2sec kostete.  Das Team war aber total begeistert!

Wir starteten von P4, was aber bei einem so langen Renne kein Nachteil war. Antti fuhr den ersten Stint und kam nach, 1Std 30 auf Platz 3 zum ersten Boxenstop. Dann übernahm ich und dreht meinen Runden und kam auf P1 zurück in die Box. Die anderen Teams hatten bereits eine andere Boxenstoppstrategie, somit war es schwierig abzuschätzen, ob wir die Führung lange halten konnten.

 

Als ich dann um 0.30Uhr wieder das Auto übernahm, musste das Team eine Antriebswelle ersetzen, was zwar in nur 18Minuten erledigt war (inkl. Kompletter Bremrevision voren) , aber trotzdem vielen wir auf P5 und einem Rückstand von 5 Runden auf die Spitze zurück.

Als ich wieder zurück auf der Strecke war, stellten wir fest, dass das ABS und die Differenzialsperre nicht mehr funktionierte. Das Auto war sehr schwierig zu fahren, das Team vertraute mir aber und wir konnten auf einen zusätzlichen Boxenstopp verzichten.Der defekt konnte dann später behoben werde und wir konnten wieder angreifen.

Dass Team entschied dann, dass ich und Antti Buri die Nacht abwechselnd durchfuhren, da wir beide sehr schnelle und Konstante Runden drehen konnte.

DIe Rechnung ging auf, Antti und ich brannten mörder Runden in den Asphalt und als der Morgen anbrach, waren wir wieder in der selben Runde wie der Leader!

Als es dann in die letzten Stunden ging, profitierten wir vom Ausfall des erstplatzierten, was und wieder an die Spitze brachte. Auf den zweitplatzierten Werks–Audi hatten wir knapp eine Runde Vorsprung. Leider konnte Kari–Pekka Laaksonen nicht so ein hoches Tempo gehen, so dass unser Vorsprung auf knapp 30sec. Schmolz. Daraufhin verzichtete Roberto Ferri auf seinen Eisatz und schickte mich nochmals auf die Piste.

Das Team lies mir freie Hand und ich musste weder Reifen schonen noch Benzinsparen und ich konnte voll angreifen, was mir natürlich riesig Spass machte. Der Spass wurde aber nach ca. 30minuten zum Horror, denn ich bekam einen heftigen Krampf im linken Fuss, und konnte fast nicht mehr fahren. Das Team motivierte mich über Funk durchzuhalten und auf die Zähne zu beissen, da wir sonst bei unserer Strategie einen grossen Nachteilt davon getragen hätten.

Ich biss auf die Zähne, versuchte mit dem anderen Fuss zu bremsen und auf einmal war der Krampf wieder weg! Jetzt gab ich alles und konnte noch die Teamintern schnellste Runde drehen.

Unsere Strategie ging voll auf und wir brachten nach 24 Stunden (668 Runden /3‘051km) unseren TCR VW Golf als Sieger ins Ziel! Das war wirklich ein wahnsinns Renne und ich war überglücklich, meinen Anteil dazu beigetragen zu haben. Ich war insgesamt fast 8 Sunden am Lenkrad und lehte ca 990km im Renntempo zurück!